Sonntag, 14. Juli 2013

Neulich in Costa Rica...



Höfliche Ticos. 
Neulich bin ich mit zwei schweren Einkaufstüten in den vollen Bus gestiegen. Es war kein Sitzplatz mehr frei, also musste ich im Gang stehen. Eine Frau, die neben mit saß, hat mir angeboten, meine Einkaufstüten für mich zu halten. So was hab ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Muss ich mir merken.

Was bedeutet arm sein? 
Neulich haben die Kinder sich im Kindergarten über eine Fernsehsendung unterhalten. Als sie mich gefragt haben, ob ich sie auch gesehen hab, hab ich gesagt, dass ich keinen Fernseher habe. Der neunjährige Arjel lacht und sagt: Bis du arm (pobre), oder was? Arm ist also, wenn man keinen Fernseher hat. Als ich antwortete, dass ich Serien im Internet anschaue, waren alle wieder beruhigt.

Das wöchentliche Was-ist-in-der-Salatsoße-Spiel. 
Jede Woche, wenn ich in der Casa mit Kochen dran bin, wird meine Salatsoße gelobt. Kein Wunder, hier macht man Salat mit Limettensaft und Salz an und sonst gar nichts. Jede Woche werde ich auch von meinen Kolleginnen gefragt, was ich in die Soße getan habe und die Antwort ist immer die gleiche: Öl, Senf, Limettensaft, Mayonaise, Gewürzmischung. Vielleicht sollte ich es ihnen mal aufschreiben.

Pizza in Costa Rica. 
Generell sind Pizzas hier so teuer! Eine mittelgroße Margarita kostet schon umgerechnet 10 Euro. Aber es gibt im Zentrum ein paar Pizzerias, wo man ein großes Stück mit Getränk für ca. 1,80€ bekommt. Zwischen Nationaltheater und Nationalmusem, gegenüber von den Busen nach San Pedro, für wer mal in der Gegend ist... Die Pizza schmeckt gut, aber nicht umbedingt nach Pizza. Die Tomatensoße ist ziemlich süß und Gewürze fehlen komplett. Dafür bekommt man ein Tütchen mit Parmesan zum draufstreuen. Das Getränk (fresco) gibt es übrigens in einer Plastiktüte mit Strohalm. An das aus der Tüte trinken muss man sich in Costa Rica (und in ganz Zentralamerika glaube ich) gewöhnen. 

Deutsche Filme sind der Hit! 
Gestern abend waren wir im Kino. Im Moment läuft im Cine Magaly ein europäisches Filmfestival mit Filmen aus Frankreich, Dänemark, England, Niederlande, Belgien etc. „Ganz nah bei dir“ ist ein echt netter, lustiger deutscher Film. Wir sind davon ausgegangen, dass solche unbekannten, nicht-Hollywood Filme sicher nicht so beliebt sind. Von wegen. Wir sind 20 Minuten angestanden, um Tickets zu kaufen und als wir mit viertelstündiger Verspätung endlich drinnen waren, war der Kinosaal so voll, wie ich ihn noch nie gesehen habe. Wer hätte das gedacht. In Costa Rica laufen die meisten Filme (Ausnahme Kinderfilme) im englischen Original mit spanischen Untertiteln. Vielleicht gehen deswegen die Leute auch eher in anderssprachige Filme, weil sie die Untertitel ja sowieso gewöhnt sind. Ich bin auch eine überzeugte Verfechterin von Untertiteln, Synchronisation mag ich nicht.

Bällebad! 
In der Casa gibt es seit kurzem ein Planschbecken mit Plastikbällen, das von Spenden der Freiwilligen gekauft wurde. Eins der kleinen Mädels hat neulich zum Weinen angefangen, als sie abgeholt wurde, weil sie nicht aus dem Bällebad rauswollte. 

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