Samstag, 21. Juli 2012

entwicklungs- und umweltpolitisch korrekt Einkaufen :D

Höchste Zeit für ein Update! Bin gesund und munter vom Ausreiseseminar in Bonn zurück. Ok munter ist vielleicht übertrieben, ich war erst mal totmüde. Und gesund stimmt auch nicht ganz, obwohl die Erkältung, die ich mir dort geholt habe, lange nicht so schlimm war wie die von manchen meiner MitstreiterInnen...halten wir also fest: Ich bin zurück!

In other news: Meine mündliche Prüfung vorgestern ist super gelaufen, wieder eine Sache, die ich von meiner Liste streichen kann *phew*

Eigentlich wollte ich aber über meinen heutigen Gang zum Supermarkt berichten. Nicht so spannend, denken meine werten LeserInnen jetzt vielleicht. Für mich schon. Ich hatte auf dem Orientierungsseminar vom EED in Dezember schon eine kleine Erleuchtung, die in Bonn noch einen Helligkeitsgrad zugelegt hat. Wir hatten eine Einheit zum dem Film Taste the Waste bzw. dem Buch Die Essensvernichter. Dass wir im Westen/Norden in einer Wegwerfgesellschaft leben, ist ja inzwischen ausreichend bekannt. Welche Ausmaße das aber annimmt, war mir nicht bewusst. Wusstet ihr, dass das "Mindesthaltbarkeitsdatum" nicht aus gesundheitlichen/Verbraucherschutz- Gründen gesetzlich festgelegt ist, sondern von der Lebensmittelindustrie zur Regulierung der Warenströme bestimmt wird? Eigentlich logisch: mehr wegschmeißen = mehr Konsum

Was das massenhafte Wegwerfen von Bananen mit braunen Flecken in Deutschland für Auswirkungen auf die Umwelt und die Arbeitsbedingungen in Costa Rica bedeutet, ist den wenigsten bewusst, ging mir bis Dezember auch so! Ananas habe ich seitdem nicht mehr gekauft, auf Bananen zu verzichten fällt mir aber echt schwer. Deswegen hab ich mich vorhin total gefreut, als ich beim Netto Bio+Fair Trade Bananen entdeckt habe. Die Verkäuferin meinte, die hätten sie schon immer im Sortiment gehabt, nur nicht in letzter Zeit. Bio hab ich schon oft gesehen, aber Fair Trade nicht. Jedenfalls hab ich sie sofort gekauft und 1,37 € für fünf Bananen finde ich auch preislich total in Ordnung. Außerdem achte ich auch drauf, wenn es geht, Produkte zu kaufen, die nicht weit gereist sind. Die Heidelbeeren heute waren aus Deutschland, die Tomaten immerhin aus den Niederlande, die Eier aus deutscher Freilandhaltung. Bei den ganzen Sachen in Dosen weiß man es halt immer nicht, ich hoffe mal, dass meine Mungobohnen nicht aus China importiert waren. Letzter Punkt für heute, Sachen kaufen, die nahe am "Verfallsdatum" sind! Natürlich muss man bei Fleisch, Fisch und Milchprodukten ein bisschen vorsichtiger sein, aber was ich nicht am selben oder nächsten Tag verbrauche, wird eben eingefroren. Und damit spart man auch noch Geld, weil die Sachen meistens billiger sind. Klar bedeutet es ein bisschen mehr Aufwand, bewusst einzukaufen, aber es macht eh mehr Spaß, wenn man sich Zeit lässt und danach ein einigermaßen gutes Gewissen hat.
Wenn viele kleine Leute, viele kleine Schritte tun etc...

Bin ich die einzige, der es total Spaß macht, stinknormal Lebensmittel einkaufen zu gehen? Das war heut der Höhepunkt meines Tages, vor allem nachdem ich umsonst zur Post gelaufen bin, weil die um 13:00 zumacht, Bayreuth ist ein Dorf, echt!
Also, liebe Leute, wie sieht euer Einkaufsverhalten aus? Irgendwelche Tipps für mich und den entwicklungs- und umweltpolitisch korrekten Einkaufer? Oder was mich auch interessieren würde, hat jemand Erfahrung mit containern/dumpstern?

1 Kommentar:

  1. Hi.
    Gute Sache sich mehr Gedanken ueber seinen Konsum und die biologischen und sozialen Auswirkungen des eigenen Kaufverhaltens zu machen. Ich lese gerade das Buch "Das Omnivoren-Dilemma" und kann das nur weiterempfehlen. Eigentlich sollte das jeder mal gelesen haben. Ist zwar aus Sicht eines Amerikaners, aber die meisten Dinge treffen wohl auch auf Deutschland zu. Also wenn du dich da noch weiterbilden moechtest, dann waere das ein guter Schritt.
    Viele Gruesse aus den USA,

    Jan

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