Höfliche Ticos.
Neulich bin ich mit zwei schweren Einkaufstüten
in den vollen Bus gestiegen. Es war kein Sitzplatz mehr frei, also musste ich
im Gang stehen. Eine Frau, die neben mit saß, hat mir angeboten, meine
Einkaufstüten für mich zu halten. So was hab ich in meinem Leben noch nicht
gesehen. Muss ich mir merken.
Was bedeutet arm sein?
Neulich haben die Kinder sich im
Kindergarten über eine Fernsehsendung unterhalten. Als sie mich gefragt haben,
ob ich sie auch gesehen hab, hab ich gesagt, dass ich keinen Fernseher habe.
Der neunjährige Arjel lacht und sagt: Bis du arm (pobre), oder was? Arm ist
also, wenn man keinen Fernseher hat. Als ich antwortete, dass ich Serien im
Internet anschaue, waren alle wieder beruhigt.
Das wöchentliche Was-ist-in-der-Salatsoße-Spiel.
Jede Woche,
wenn ich in der Casa mit Kochen dran bin, wird meine Salatsoße gelobt. Kein
Wunder, hier macht man Salat mit Limettensaft und Salz an und sonst gar nichts.
Jede Woche werde ich auch von meinen Kolleginnen gefragt, was ich in die Soße
getan habe und die Antwort ist immer die gleiche: Öl, Senf, Limettensaft,
Mayonaise, Gewürzmischung. Vielleicht sollte ich es ihnen mal aufschreiben.
Pizza in Costa Rica.
Generell sind Pizzas hier so teuer!
Eine mittelgroße Margarita kostet schon umgerechnet 10 Euro. Aber es gibt im
Zentrum ein paar Pizzerias, wo man ein großes Stück mit Getränk für ca. 1,80€
bekommt. Zwischen Nationaltheater und Nationalmusem, gegenüber von den Busen
nach San Pedro, für wer mal in der Gegend ist... Die Pizza schmeckt gut, aber
nicht umbedingt nach Pizza. Die Tomatensoße ist ziemlich süß und Gewürze fehlen
komplett. Dafür bekommt man ein Tütchen mit Parmesan zum draufstreuen. Das
Getränk (fresco) gibt es übrigens in einer Plastiktüte mit Strohalm. An das aus
der Tüte trinken muss man sich in Costa Rica (und in ganz Zentralamerika glaube
ich) gewöhnen.
Deutsche Filme sind der Hit!
Gestern abend waren wir im
Kino. Im Moment läuft im Cine Magaly ein europäisches Filmfestival mit Filmen
aus Frankreich, Dänemark, England, Niederlande, Belgien etc. „Ganz nah bei dir“
ist ein echt netter, lustiger deutscher Film. Wir sind davon ausgegangen, dass
solche unbekannten, nicht-Hollywood Filme sicher nicht so beliebt sind. Von
wegen. Wir sind 20 Minuten angestanden, um Tickets zu kaufen und als wir mit
viertelstündiger Verspätung endlich drinnen waren, war der Kinosaal so voll,
wie ich ihn noch nie gesehen habe. Wer hätte das gedacht. In Costa Rica laufen
die meisten Filme (Ausnahme Kinderfilme) im englischen Original mit spanischen
Untertiteln. Vielleicht gehen deswegen die Leute auch eher in anderssprachige
Filme, weil sie die Untertitel ja sowieso gewöhnt sind. Ich bin auch eine überzeugte
Verfechterin von Untertiteln, Synchronisation mag ich nicht.
Bällebad!
In der Casa gibt es seit kurzem ein Planschbecken
mit Plastikbällen, das von Spenden der Freiwilligen gekauft wurde. Eins der
kleinen Mädels hat neulich zum Weinen angefangen, als sie abgeholt wurde, weil
sie nicht aus dem Bällebad rauswollte.
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