jetzt hab ich endlich mal meinen Foto mit zur Arbeit genommen und ein paar Bilder auf dem Weg gemacht:
Es war einmal eine Freiwillige in San José, die ging jeden Morgen zur Arbeit, außer wenn sie frei hatte, was zum Glück auch regelmäßig vorkommt. Sie stand also um halb acht auf, duschte, frühstückte, machte sich fertig und ging gewöhnlich bei Sonnenschein und warmen bis heißen Temperaturen aus dem Haus. Als erstes kam sie an einem Park vorbei, in dem oft Schulklassen auf dem Fußballplatz Sport machten.
Auf dem Weg zur Bushaltestelle kam sie an vielen typischen costa-ricanischen Häusern vorbei, die oft ein und seltem mehr als zwei Stockwerke haben. Was ihr sofort auffiel waren die hohen Gitterzäune, die jedes Haus zur Straße hin abriegeln. Hinter dem Gitter ist oft eine Art Vorgarten oder Terasse oder offene Garage, manchmal überdacht, bevor die eigentlichen Räume anfangen.
Da die Freiwillige dienstags mit ihrem Foto unterwegs war, lagen am Straßenrand die Müllsäcke, die zweimal die Woche abgeholt werden. Nach dem sie den Bäcker und den nahen Supermarkt namens Palí hinter sich gelassen hatte, kam sie an eine größere Straße, an der sich sowohl ein rießiger Walmart, ein geschätztes chinesisches Restaurant, eine Taxihaltestelle als auch die Bushaltestelle befindet.
Nach 15-25 Minuten in einem heißen, vollen Bus erreichte sie das Zentum San Josés in der Nähe des Parque Central. Sie lief weitere 10 Minuten durch die Fußgängerzone bis zur nächsten Bushaltestelle. In der Fußgängerzone öffneten gerade die ersten Geschäfte um 9:00 und manchmal ging sie noch kurz in den einen oder anderen Laden.
Sie erreichte schließlich den Parque Merced mit seiner Kathedrale.
Direkt daneben fuhr der Bus nach La Carpio ab, das Stadtviertel, in dem ihre Arbeitsstelle liegt. La Carpio ist ein armes Viertel eine dreiviertel Stunde mit dem Bus vom Zentrum aus gelegen, ein Slum wenn man so will.
(Hab eine Dokumentation über La Carpio gefunden http://vimeo.com/12801861, konnte sie noch nicht selber anschauen, weil unser Internet suuuuper langsam ist)
Wenn die Freiwillige Einheimischen gegenüber erwähnte, dass sie in La Carpio arbeitet, war die Reaktion meistens aufgerissene Augen und Grimassen. Was? wirklich? in La Carpio? Eine Mischung aus Erschrecken, Respekt und das Gefühl, sie hätten auf was leicht ekliges gebissen.
Fortsetzung folgt...
Hier gibt es ab August 2012 hoffentlich viele Infos, Berichte, Fotos und innere Monologe von mir über meinen Freiwilligendienst in San José, Costa Rica. Viel Spaß beim Lesen und ich freu mich über Kommentare!
Samstag, 29. September 2012
Montag, 17. September 2012
Unterwegs als Tourist
Von letzten Freitag bis morgen früh besucht mich eine Freundin aus Bayreuth und jetzt bin ich zum ersten Mal zum Sightseeing gekommen. Inzwischen verlaufe ich mich auch nicht mehr ständig in der Stadt, nur noch manchmal... Wir habens uns die (wenigen) sehenswerten Gebäude angeschaut und waren im Nationalmuseum. Ins Nationaltheater haben wir uns auch kurz geschlichen, obwohl das wohl eigentlich zu hatte, aber die Tür war offen und keiner hat uns davon abgehalten... :P San José ist nicht unbedingt eine schöne Stadt, es gibt auch tatsächlich keine Postkarten von der Stadt selber, immer nur Tiere und Pflanzen und das Meer.
Am Samstag war hier Nationalfeiertag (ihr seht schon, viel nationales) und es gab Umzüge durch die Stadt mit Trommlern und Blaskapelle. Am Abend vorher haben die Schulen Laternenumzüge gemacht. Da wir immer noch keine Internet zuhause haben, hab ich nicht viel Zeit zum schreiben, beim nächsten Mal verfasse ich den Beitrag zuhause und poste ihn dann nur noch. Ein paar Bilder noch:
ich hab einen Werbevertrag für traditionelles costa-ricanisches Eis bekommen...schmeckt wie kalte, pürierte Spekulatius, echt lecker!
die meisten Bilder von mir sehen so aus...Finger im Gesicht, Augen zu, weggeschaut, doofer Gesichtsausdruck...Karin hat da deutlich mehr Talent
Bis zum nächsten Mal, ich freu mich über Kommentare, Fragen, Wünsche ;)
Am Samstag war hier Nationalfeiertag (ihr seht schon, viel nationales) und es gab Umzüge durch die Stadt mit Trommlern und Blaskapelle. Am Abend vorher haben die Schulen Laternenumzüge gemacht. Da wir immer noch keine Internet zuhause haben, hab ich nicht viel Zeit zum schreiben, beim nächsten Mal verfasse ich den Beitrag zuhause und poste ihn dann nur noch. Ein paar Bilder noch:
ich hab einen Werbevertrag für traditionelles costa-ricanisches Eis bekommen...schmeckt wie kalte, pürierte Spekulatius, echt lecker!
die meisten Bilder von mir sehen so aus...Finger im Gesicht, Augen zu, weggeschaut, doofer Gesichtsausdruck...Karin hat da deutlich mehr Talent
Bis zum nächsten Mal, ich freu mich über Kommentare, Fragen, Wünsche ;)
Donnerstag, 6. September 2012
Erster Post aus Costa Rica!
Anna allein in San José
Allein bin ich hier dank meinen im Moment noch fünf
Mitbewohnern fast nie, aber heute hab mich zum ersten Mal alleine aus dem Haus
gewagt. Nicht, dass das (tagsüber) gefährlich wäre, sondern weil ich mich sonst
verlaufe und meinem Spanisch allein nicht unbedingt traue. Ein wahnsinnig
spannender Ausflug war es auch nicht, ich bin nur zur Bank und zum Supermarkt,
aber ich bin schon stolz, dass ich sofort zurück gefunden hab. Es gibt hier
keine Straßennamen und es sieht für mich alles noch ziemlich gleich aus...
Im Supermarkt hat mich wieder geschockt, wie teuer
Lebensmittel hier sind, alles mindestens ein Drittel teurer als in Deutschland.
Kein Wunder, dass sich viele hauptsächlich von Reis und Bohnen ernähren. Dafür
kostet das Bus und Taxi fahren nur die Hälfte.
Gestern hatten wir einen aufregenden Moment, dessen
Bedeutung wir aber erst später erfahren haben. Ich war morgens im Bad und
plötzlich wackelt der Boden ein bisschen. Erst hat es sich angefühlt, als würde
jemand im Stockwerk über mir mit schweren Schritten rumlaufen. Könnte ja sein,
schließlich bekommt man Geräusche und Bewegungen bei uns oft im ganzen Haus
mit. Nur, dass es über dem Bad kein Stockwerk mehr gibt. Auf jeden Fall ist das
Wackeln immer stärker geworden und das ganze Haus hat deutlich geschwankt. Ich
hab trotzdem bestimmt 30 Sekunden gebraucht, bis ich kapiert hab, dass wir ein
Erbeben haben. Ich hatte ein ziemlichen Adrenalinstoß und wusste nicht, was ich
mache soll, aber bevor ich mich entscheiden konnte, ob ich ins Erdgeschoss
gehen soll oder nach draußen, war es auch schon wieder vorbei. Es ist absolut
nichts passiert, außer, dass meine Shampooflasche umgefallen ist. Später hab
ich dann von anderen Freiwilligen gehört, dass deren Eltern panisch eine SMS
geschickt hatten, weil das Erdbeben in Deutschland in den Nachrichten war. Und
tatsächlich scheint es das stärkste Erdbeben in Costa Rica gewesen sein, seit Erdbebenstärken in Costa
Rica gemessen werden (7.9). Aber das Zentrum war weit weg von hier und in einer
Gegend, wo kaum Leute wohnen. Die zwei Todesfälle waren ein Herzinfarkt und ein
Arbeiter auf einer Baustelle hab ich gehört, aber es gab schon einiges an
Sachschaden und die Einheimischen haben sich Sorge gemacht, dass die inaktiven
Vulkane wieder ausbrechen. Naja, wir waren wenig aufgeregt. Ignorance is
bliss...
Gestern hatte ich auch meinen ersten Arbeitstag in der Casa
Abierta in La Carpio. Leider ist die Casa ziemlich weit weg von unserer
Wohnung, ich muss zwei Busse nehmen, die einfache fahrt dauert eineinhalb bis
zwei Stunden, aber dafür wird uns die Hälfte der Fahrt als Arbeitszeit
angerechnet. Deswegen hab ich im Moment nur vier Tage in der Casa, aber der
Arbeitsplan ist noch ziemlich provisorisch. Das Problem ist, dass unsere
Spätschicht um sechs endet, aber bis wir zu Hause wären, ist es schon dunkel
und der Weg zwischen den Bussen und vom zweiten Bus nach Hause eventuell zu
gefährlich. Mal schauen, wie wir das regeln. Unser Mentor bei der ILCO,
Joachim, versucht Geld für ein Taxi abends aufzutreiben. Wie die Arbeit in der
Casa wird, kann ich noch nicht sagen, ich warte mal lieber ab, bevor ich ein
Urteil fälle. Gestern waren ca. 10 Kinder da, zwischen 3 und 12 Jahren
ungefähr. Die Kinder sind süß, ziemlich aufgedreht und leider für mich total
schwierig zu verstehen. Bei den Kleinen reicht es wenn man ihnen zuhört und
zustimmende bzw. mitfühlende Laute von sich gibt, aber die Großen merken schon,
wenn man sie nicht versteht. Naja, das wird noch. Ich hab hauptsächlich mit den
Kindern gespielt, beim Essen austeilen geholfen, abgespült und mit den Kids
Zähne geputzt. Morgen muss ich früh raus, aber da ich sowie so immer noch um
fünf aufwache, sollte das kein Problem sein. Ich will versuchen, den früh
aufsteh und ins Bett geh Rhythmus beizubehalten, mal schauen, ob das klappt...
Zum Schluss noch ein paar Bilder von unserer Wohnung, ich
finde sie total cool, man lernt mit den Ameisen und Mäusen zu leben und gegen
die extreme Hellhörigkeit gibt es ja Ohrenstöpsel. Wenn der sturzbachartige
Regen auf das Wellblechdach trommelt, kann man sich in der Küche nicht mehr
unterhalten.
haha, auf den Bilder sieht das alles sauberer aus, als es wirklich ist...
ich weiß gerade nicht, wie man die Bilder drehen kann, tut mir Leid, hab jetzt keine Zeit mehr, das zu erforschen :(
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